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Ergebnisse der Datenanalyse: Der Weg zum Sprachbedarf

Wichtige Ergebnisse der Recherchetätigkeiten der Studierenden sind beispielsweise, dass der Rahmenplan für die Ausbildung zum Koch einen Schwerpunkt auf Handlungsorientierung legt, sich jedoch der berufsorientierende Deutschkurs wiederum eher an allgemeinsprachlichen Inhalten orientiert – hier stellt sich die Frage, ob es in der Region Leipzig spezielle berufsbezogene Deutschkurse für Köch_innen in der Ausbildung gibt. Die befragte Berufschullehrerin wiederum sagte aus, dass auch etliche Berufsschüler_innen ohne Migrationshintergrund erhebliche Probleme mit der Rezeption und Produktion fachsprachlicher Texte haben, was darauf schließen lässt, dass sich die Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen an den Sprachbedarfen von Menschen mit ganz unterschiedlichen Ressourcen orientieren müsste. Diese ersten Ergebnisse werfen bereits ein Licht darauf, dass die Konzeption und Durchführung von berufsbezogenen Maßnahmen und Arbeitsmaterialien vor erheblichen Anforderungen steht. 


Die Befragung des Kochs zur Rolle spezifischer Texte für seinen Arbeitsalltag ergab, dass die für den Arbeitsalltag bedeutendsten Texte u. a. nicht-lineare Texte sind: So spielen seinen Angaben zufolge z. B. Speisepläne und Hygienevorschriften eine große Rolle. Reinigungspläne, Bestellpläne und Temperaturkontrollpläne u. a. müssen mehrmals am Tag gelesen, Temperaturkontrollpläne und Lieferscheine mehrmals täglich ausgefüllt werden. Weil die Hygienevorschrift eine der längsten und komplexesten der erwähnten Textsorten darstellt, entscheiden sich die Studierenden, diese zum Gegenstand ihrer ausführlichen linguistischen Analyse zu machen. An dieser filterten sie die funktionalen, strukturellen, morphologischen und syntaktischen Anforderungen des Textes heraus. Für „alte Hasen“ nicht ganz überraschend stellten die vielen Komposita im Text – Wareneingangsprüfung, Stichprobenkontrolle, Rückstellproben – ebenso wie die häufige Verwendung von Synonymen – bspw. Produkt für Speise – bedeutende sprachliche Anforderungen in der Textrezeption und auch -produktion dar. Auch Nominalisierungen – Einhaltung von einhalten – und Passivphrasen mit Modalfunktion – sind zu kontrollieren – sind erschwerend für die Textkommunikation im beruflichen Alltag. Nicht zuletzt war ein Ergebnis der Analyse weiterer Textbeispiele, dass deren monologischer Charakter ebenso wie die vielen Abkürzungen darin den Umgang damit erschweren. 

 

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