Inwiefern wird Menschen mit geringen Deutschkenntnissen der Zugang zu medizinischen, sozialen oder gewerblichen Dienstleistungen durch die Kommunikation in ihren Herkunftssprachen erleichtert? Das ist eine der Fragen, die im Rahmen der Expertise „Nutzung der Mehrsprachigkeit von Menschen mit Migrationshintergrund“ untersucht werden.
Wissenschaftler_innen der Universität Hamburg haben die Expertise im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flucht erstellt. Die Datengrundlage der Untersuchung stellen soziodemographische Daten, wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie eigene Datenerhebungen der Hamburger Wissenschaftler_innen dar.
Zentrale Ergebnisse der leider nur als PDF-Datei verfügbaren Untersuchung sind, dass vor allem in medizinisch-sozialen und in manchen gewerblichen Berufen sowie in der öffentlichen Verwaltung die Kommunikation in Herkunftssprachen eine bedeutende Rolle spielt. Gleichzeitig erfährt diese aber kaum eine besondere Förderung.
Konsequenterweise stellt die Untersuchung der Darstellung der Folgen mangelhafter Förderung von berufsbezogener Mehrsprachigkeit eine Auswahl bestehender Ansätze zur gezielten Förderung derselben und einige Empfehlung für zukünftige Maßnahmen gegenüber. Maßnahmen sind vor allem dort sinnvoll, wo im Rahmen bestimmter Berufe (von mehrsprachigem Personal) bereits Vermittleraufgaben realisiert werden.
Besonders anschaulich wird die qualitativ-quantitativ angelegte Studie durch die darin abgebildeten Tabellen, Diagramme und kurzen Interviewausschnitte. Vor allem letztere vermitteln einen lebendigen Eindruck von der ambivalenten Situation, in der sich manche multilinguale Sprachmittler befinden, wenn sie einerseits den Patient_innen oder Kund_innen entgegenkommen möchten und andererseits weder für ihre Dolmetschertätigkeit entlohnt noch fortgebildet werden. Gleichzeitig wird mit den Gesprächsausschnitten illustriert, dass mehrsprachige Menschen in vielen Tätigkeitsbereichen für die reibungslose Verständigung unverzichtbar sind.