Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft
Susanne Ulrich, Florian M. Wenzel unter Mitarbeit von Doerthe Winter, Silvia Simbeck und Eva Rendle.
Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag (2006)
Zielgruppe
Pädagogische Fachkräfte in der (politischen) Bildungsarbeit. Für den Einsatz in unterschiedlichen Kontexten mit verschiedenen Zielgruppen, um eigene und fremde Sprachen hinsichtlich ihrer Bedeutung und Macht für Demokratie und Integration zu thematisieren. Ein praktisch einsetzbarer Ideenpool für den Umgang mit Sprache und Sprachevielfalt in der Einwanderungsgesellschaft.
Beschreibung
Das Projekt "Sprache-Macht-Demokratie" ist im Rahmen des Aktionsprogramms "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" entstanden. Ziel des Projekts ist es, einen spezifischen Zugang zum Thema Einwanderungsgesellschaft unter dem Aspekt der interkulturellen Dimension von Sprache zu schaffen.
Integration wird von den AutorInnen als Leistung von Zuwanderern wie Aufnahmegesellschaft verstanden. Das Konzept möchte die Chancen und Vorteile, die sich durch eine mehrsprachige Einwanderungsgesellschaft ergeben, aufzeigen:
"Es wurde für die besonderen Bedürfnisse der deutschen Bildungslandschaft im Zeichen von Zuwanderung entwickelt und macht mit einer Vielzahl von Texten, Übungen und Planspielen aufmerksam auf Stolpersteine, die demokratische Prozesse behindern können, wenn ungleiche Machtverhältnisse in Hinblick auf Sprache nicht wahrgenommen werden." (S.9)
Durch Übungen sollen die Teilnehmenden kreative Lösungsmöglichkeiten für schwierige "Sprachsituationen" entwickeln und den Zusammenhang zwischen Sprache, Macht und Demokratie reflektieren. Die Übungen wurden in einer einjährigen Testphase in zweitägigen Seminaren mit unterschiedlichen Zielgruppen erprobt, evaluiert und verbessert.
Im Teil A. Hintergrund - Ansätze zur Thematik führen zwei Aufsätze (Migration-Sprache-Integration. Das deutsche Modell im Kontext internationaler Erfahrungen und Sprache und Bildungspraxis - Interkulturelle Arbeit mit Jugendlichen) in die Thematik ein.
Im Teil B. Übungen und Seminarinhalte werden die Übungen präsentiert. Das Handbuch setzt in den Übungen sechs verschiedene Methoden ein: Erfahrungsorientierte, kognitive, biographische und visuelle Methoden, Rollen- oder Planspiel sowie die Stellungnahme. Diese werden einleitend beschrieben. Die Module und Übungen im Praxisteil können nach gewünschten thematischen Schwerpunkten eingesetzt werden. Man kann sie auch an der Zusammensetzung und den Bedürfnissen der Seminargruppe orientiert oder dem gegebenen zeitlichen und inhaltlichen Rahmen einsetzen.
Zur Auswahl stehen folgende Module:
1. Modul: Eröffnung des Seminars
2. Modul: Sprache und Identität
3. Modul: Sprache und Macht
4. Modul: Sprache und Demokratie
5. Modul: Umsetzung und Transfer
6. Modul: Auswertung und Evaluation
Abschließend wird der Ablauf von Modellseminaren beschrieben. Eine Literatur- und Linkliste befindet sich im Anhang.