Sabine Schmölzer-Eibinger, Magdalena Dorner, Elisabeth Langer, Maria-Rita Helten-Pacher
Fillibach bei Klett (2013)
Zielgruppe
Lehrkräfte der unterschiedlichsten Fachrichtungen sollen mit diesem Buch in die Lage versetzt werden, das eigene sprachliche Handeln im Unterricht zu reflektieren. Damit soll speziell für den Fachunterricht eine konkrete Förderung in sprachlich heterogenen Klassen ermöglicht werden. Auch für die Ausbildung von Sprachcoaches werden wichtige Grundprinzipien in diesem Werk zusammengefasst.
Beschreibung
Die vorliegende Publikation entstand als Teil des Projektes "Didaktisches Coaching für den Unterricht in mehrsprachigen Klassen" am Fachdidaktikzentrum der Geisteswissenschaftlichen Fakultät Graz im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Dabei geht es um Grundlagen und Impulse zum Thema Sprache und Sprachförderung im Fachunterricht.
Das einleitende Kapitel dieses Werkes verdeutlicht, wie sehr jedes Lehren und Lernen im Fachunterricht an die Sprache gebunden ist. Über sie wird der Zugang zu Informationen reguliert und ist damit für manche offen, für andere, denen die entsprechenden Voraussetzungen fehlen - und damit nicht selten den Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache - erschwert. Weiter verdeutlicht das Werk die bisherige Konzentration auf die Inhalte des Fachunterrichts und nur selten auf die sprachlichen Herausforderungen. Dabei zeichnen sich zum Beispiel Sach- und Fachtexte durch ihre hohe Komplexität aus, die auch Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erstsprache vor vielerlei Herausforderungen stellt: zahlreiche Fachbegriffe, Nominalisierungen, Komposita, Abstrakta, komplexe Attribute sowie syntaktische Strukturen. Desweiteren definiert die Einleitung einige Basisbegriffe, die in der weiteren Debatte um Sprache und Sprachlichkeit im Fach von zentraler Bedeutung sind.
Insgesamt basieren die Ergebnisse dieses Werkes auf einer Videografie von 80 Unterrichtseinheiten unterschiedlichster Fächer in allgemein- und berufsbildenden Schulen. Die Analyse ergab dabei ein deutliches Bild des status quo mit Schwachstellen und Potentialen und bot die Grundlage zur Gestaltung von Analyseinstrumenten. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projektes Interviews mit Direktoren, Lehrern und Schülern durchgeführt. "Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf im Hinblick auf eine Qualifizierung und Professionalisierung von Lehrkräften im Umgang mit Sprache im Fachunterricht" unterstreicht schon das Vorwort des Werkes. So werden im umfangreichen zweiten Kapitel sieben Leitlinien für einen sprachaufmerksamen Fachunterricht detailliert erläutert und mit zahlreichen Praxisbeispielen belegt. Im Anschluss daran werden verschiedene didaktische Konzepte vorgestellt. Das dritte Kapitel wiederum befasst sich mit Instrumenten der Professionalisierung für einen sprachaufmerksamen Unterricht und damit auch den Möglichkeiten zur Selbstevaluation als Fachlehrkraft und den Potentialen als Sprachcoach.