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Betriebliches Sprachmentoring

Kurz gesagt:

Das Mentoring als Art der Weitergabe von Wissen und Erfahrung im persönlichen Kontakt hat sich als eine Form der Weiterbildung im beruflichen Kontext etabliert. Beim Mentoring geht es darum, dass eine erfahrenere Person (die Mentorin oder der Mentor) eine weniger erfahrene Person (die/den Mentee) informiert, unterstützt und ermutigt.

Mentoren und Mentorinnen sind zumeist etablierte Fachexperten/-expertinnen. Sie

  •     unterstützten ihre Mentees u. a. bei der Stellensuche und beim Bewerbungsverfahren,
  •     orientieren und motivieren,
  •     führen in Netzwerke ein und helfen Kontakte zu knüpfen,
  •     vermitteln in Unternehmen fachliche Kompetenzen,
  •     geben Einblicke in die Arbeitsrealität und Unternehmenskultur,
  •     geben Rat in Entscheidungs- und Problemsituationen und
  •     helfen, die informellen Spielregeln in Unternehmen kennenzulernen.


Liegt der/ein Schwerpunkt der Mentoring-Beziehung auf der Sprache, so hilft der Mentor dem Mentee z. B. dabei, sprachliche Bedarfe für bestimmte berufliche Anforderungen zu erkunden. Er unterstützt den berufssprachlichen Lernprozess des Mentees im Hinblick auf die angemessene Kommunikation mit den unterschiedlichen Akteuren am Arbeitsplatz oder die Teilnahme an beruflichen Bildungsangeboten, wenn etwa die Kompetenzen in der deutschen Sprache nicht ausreichen, um einen Berufsabschluss zu erreichen.

Die Bezeichnungen Coach und Mentor/in werden oft synonym verwandt, doch im Gegensatz zum Coach, den ein Unternehmen auch von außen hinzuziehen kann, ist der Mentor bzw. die Mentorin in der Regel Mitarbeiter/in des Betriebs, in dem auch der/die Mentee arbeitet. Anders als ein Coach ist ein Mentor darüber hinaus meist nicht speziell für seine Tätigkeit ausgebildet, sondern für die Aufgabe aufgrund seines Erfahrungs- bzw. Wissensvorsprungs qualifiziert.


Betriebliches Sprachmentoring zielt darauf ab, von betrieblicher Seite aus zugewanderte Beschäftigte beim Lernen der für die Arbeit benötigten Deutschkenntnisse aktiv zu unterstützen. Mit der Veröffentlichung werden Beratenden, Planenden und Deutschlehrkräften Ideen und Rüstzeug an die Hand gegeben, die sie bei der Zusammenarbeit mit Betrieben einsetzen können. Die Möglichkeiten informellen Lernens am Arbeitsplatz werden mit Beispielen aus der Praxis erläutert sowie die bisherige Ausdifferenzierung der Fortbildungs- und Beratungsformate im Förderprogramm IQ beschrieben.

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