-Dazwischen- Wie die Erfahrung der Migration auf das Sprachenlernen wirkt

Vortrag von Dr. Verena Plutzar, Wien am Freitag, den 28.06.2019, 10.00 -12.30 Uhr,
AWO Mehrgenerationenhaus, Heisenbergweg 2, 33613 Bielefeld

 

Zum dritten Mal besucht Dr. Verena Plutzar Bielefeld und beleuchtet das Thema Sprachenlernen nach der Flucht. In diesem Vortrag wird sie die vorangegangenen Ausführungen vertiefen und um den Aspekt der Mehrsprachigkeit erweitern.

Sie lenkt den Blick auf einen bisher noch wenig beachteten Aspekt im Zusammenhang mit dem Sprachlernen in der Migration: auf das krisenhafte Erleben der Migration, das sich aus Notwendigkeit nicht nur einer äußeren, sondern auch einer inneren Neuorientierung ergibt. Psychoanalytisch gesehen ist Migration ein komplexer psychologischer Prozess mit bleibenden Auswirkungen auf die Identität eines Menschen. Wer man in der neuen Lebenswelt sein will und sein kann, ist ein Aushandlungsprozess, der nicht nur anstrengend ist – ebenso wie das Erlernen einer neuen Sprache selbst. - sondern auch einen unsicheren Verlauf und Ausgang hat. Unter diesen Bedingungen scheint es weniger angebracht zu fragen, ob Lernende ausreichend motiviert sind, sondern, ob unter den herausfordernden Bedingungen von Migration die Investition des Erlernens der neuen Sprache geleistet werden kann.

Um aufzuzeigen, wie das Sprachenlernen durch die Erfahrungen in der Migration beeinflusst wird und welche Konsequenzen sich daraus für Lernangebote ergeben, fasst Dr. Verena Plutzar Erfahrungen und Kenntnisse aus ihrer langjährigen Praxis als Deutschdozentin und Forschende zusammen. Im Anschluss sind die Teilnehmenden eingeladen, Fragen zu stellen und mit der Vortragenden und den Kolleg*innen in einen Erfahrungsaustausch zu gehen.

 

Dr. Verena Plutzar

Die Referentin hat von 1991 – 2007 Migrant*innen und Geflüchtete unterrichtet. Zuerst an Wiener Volkshochschulen und dann 9 Jahre an einer unabhängigen Flüchtlingsorganisation, ein Wohnheim mit psychosozialer Betreuung und einem differenzierten Bildungsangebot. Dort hat sie den Sprachbereich mit aufgebaut und geleitet und war Mitautorin des „Sprachen- und Qualifikationsportfolios für Migrant*innen und Geflüchtete.“ 2007 – 2010 war sie Mitarbeiterin am Fachbereich Deutsch als Fremdsprache der Universität Wien. Derzeit ist sie als Lektorin, Workshopleiterin und Beratende für den Bereich Sprache, Migration und Flucht sowie interkulturelle Kommunikation tätig. 

 

Anmeldungen bis zum 21.06.2019 bitte unter:  https://www.ifsl-praxis.de/anmeldung

Die Veranstaltung wird im Rahmen der Projektförderung „Förderprogramm Integration durch Qualifizierung“ finanziert und ist für Sie kostenfrei.

Für alle organisatorischen Fragen können Sie sich gern an Andrea Hoffmann, a.hoffmann(at)awo-bielefeld.de, Tel.: 0521-32 92 88 14 wenden.