Phase „Informieren“
In der ersten Phase geht es darum, sich über die Lautbildung und wichtige Aussprache- und Orthografieregeln des Standarddeutschen zu informieren. Diese sind in der Broschüre „SCHULE deine Aussprache“ in Form eines Steckbriefs kurz und „knackig“ formuliert. Die Lautbildung ist mithilfe der Zeichnungen visuell dargestellt.
Raten Sie Ihren Teilnehmenden, bei der Betrachtung der Bilder auf die Position der Zunge, die Öffnung der Lippen, den Abstand zwischen den Zähnen (=Artikulationsorte) etc. zu achten. Für einige Teilnehmende (z.B. solche, die singen können und eine geschulte Wahrnehmung für ihre Sprechorgane haben) können solche Zeichnungen zum besseren Verstehen der Lautbildung beitragen. Ihre Teinehmenden sollten auf die Artikulationsorte achten, die Position der Zunge etc. selbst ausprobieren. Dabei kann auch die Verwendung eines Spiegels eine große Hilfe sein.
Die meisten Beispiele in den Steckbriefen sind berufsübergreifend. Nach Wunsch können Sie unsere Beispiele durch berufsspezifischen Wortschatz aus Ihrem Berufsfeld ersetzen.
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch arbeitet gerade an einem virtuellen Phonetikraum, in dem unter anderem auch Videos zu finden sind, welche die Aussprache bestimmter Laute oder Intonationsverläufe „sichtbar“ und „hörbar“ machen.
Phase „Hören und Wahrnehmen“
Als nächstes hören die Teilnehmenden einen Eintauchtext. Mithilfe dieses Textes nehmen sie die zu trainierenden Laute wahr und tauchen gleichzeitig in eine konkrete arbeitsplatzbezogene Situation ein: Vorstellung im neuen Kollegium, Small Talk mit einem*r Kollegen*in, Elterngespräche und anderes mehr. Überprüfen Sie, welche Kommunikationssituationen für den Beruf Ihrer Wahl typisch sind und welche sich als Eintauchsituation eignet. Um die Situation vorstellen und beschreiben zu können, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Wer spricht mit wem? (oder wer schreibt an wen?) Wann? Worüber? Wo? Wie? Mit welcher Absicht? Was sind evtl. die Ergebnisse dieses Gesprächs?
Verfassen Sie dann Ihren Eintauchtext. Sie sollten im Eintauchtext möglichst viele Wörter mit einem konkreten phonetischen Phänomen (z.B. A-Laute) verwenden und dabei aber auch darauf achten, dass der Text authentisch klingt. Vermeiden Sie in diesem Schritt unklare oder umstrittene Fälle: Diese könnten die Teilnehmenden irritieren und überfordern.
Markieren Sie im Text alle zu trainierenden Laute, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden beim Hören darauf zu lenken.
Phase „Üben“
Im nächsten Schritt picken Sie aus Ihrem Eintauchtext einzelne Wörter heraus: Diese sollten besonders prägnante und typische Fälle/Ausspracheregeln veranschaulichen. Mithilfe dieser Wörter trainieren Sie gezielt die Wahrnehmung von Lauten, Intonation etc. Ihre Teilnehmenden probieren die ersten Aussprachetipps und sprechen die Wörter nach.
Die Übungen in dieser Phase sind sehr unterschiedlich: Die Auswahl ist reich, von einfachem Nachsprechen über Diskriminieren und Identifizieren bis hin zu Spielen. Die meisten Übungen aus dem ersten Teil jedes Kapitels können ohne Veränderung übernommen werden.
Hier ein paar Tipps, wenn Sie Ihre Übungen selbst erstellen möchten. Auch in einem Aussprachetraining gilt die Regel „Das Einfache vor dem Komplexen“. Es hat sich bewährt, die Wörter in Nachsprechübungen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen. Stellen Sie die einsilbigen Wörter den mehrsilbigen voran, denn sie bereiten den Teilnehmenden weniger Schwierigkeiten beim Aussprechen. Ein weiterer Tipp ist es, auf folgende Reihenfolge zu achten: phonetische Erscheinung am Anfang des Wortes – in der Mitte – und am Wortende. Zum Schluss könnten ein paar Wortverbindungen (Chunks) geübt werden, die die zu trainierende phonetische Erscheinung in all den genannten Positionen enthalten. Beispiel: