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Glossar

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Deutsch als Zweitsprache wird in der Regel in Abgrenzung zu „Deutsch als Fremdsprache“ definiert und verstanden. Fremdsprachen werden oft in der Schule oder in anderen Bildungsinstitutionen außerhalb des Kontextes, in dem sie die Landessprache darstellen, erlernt. Zweitsprachen hingegen werden in der Regel in einem Umfeld erworben, in dem sie auch die dominierende Umgebungssprache oder Landessprache sind. Beispiel: Eine Person lernt im Libanon Deutsch in der Schule oder am Goethe-Institut als Fremdsprache. Lebt diese Person in Deutschland, lernt sie Deutsch in der Schule, im Integrationskurs oder an der Universität als Zweitsprache. Kennzeichnend für das Erlernen einer Zweitsprache ist darüber hinaus, dass diese in der Regel parallel zum Sprachunterricht auch im Alltag erworben wird. Im Zweitsprachenunterricht spielen in Bezug auf Didaktik und Methodik u. U. andere Aspekte eine Rolle als im Fremdsprachenunterricht. So fließen etwa im Alltag der Lernenden erworbene sprachliche Mittel in die Unterrichtsrealität ein und erfordern eine zyklische Progression.

Siehe auch:
Zyklische Progression

"Deutsch am Arbeitsplatz" beschreibt sprachlich-kommunikative Anforderungen, die für die Realisierung von Arbeitsabläufen notwendig sind. Der Begriff Deutsch am Arbeitsplatz bezieht sich sowohl auf mündliche als auch auf schriftliche Kommunikation in diesem Kontext. Die jeweiligen Anforderungen hängen vom konkreten Arbeitsplatz (und von den Voraussetzungen der Arbeitnehmenden) ab: So sind etwa schriftliche Übergabeprotokolle und Dokumentationen Bestandteil von Pflegeberufen und die flüssige Kommunikation am Telefon gehört zur Arbeit an einer Hotelrezeption. Konkrete sprachliche Anforderungen können im Rahmen von Sprachbedarfsermittlungen erhoben werden.

Siehe auch:
Sprachbedarfsermittlung

Der Begriff Didaktik leitet sich von dem griechischen didaskein - Lehrkunst - ab. Die Didaktik beschäftigt sich mit dem Dreischritt Lehren, Inhalt/Gegenstand und Lernen.

Bezogen auf den (Zweitsprachen-)Unterricht lässt sich der Begriff Didaktik vor allem durch drei Hauptfragen illustrieren: Welches Ziel soll mit dem Unterricht erreicht werden? Wie kann die Lehrperson den Unterricht gestalten? Wie kann die Lehrperson Lernprozesse befördern?

In den Bereich der Didaktik fließen folglich theoretische und unterrichtspraktische Fragestellungen ein. Lernziele, Lerninhalte, Unterrichtsmethoden, Medien und Sozialformen stellen Teilbereiche der Didaktik dar.

Siehe auch:
Methoden

Unter Digitalen Lernformen versteht man die Unterstützung von Lehr-/Lernprozessen durch digitale Medien oder Werkzeuge. Neben dem Ausdruck Digitale Lernformen existieren verschiedenste andere Ausdrücke, wie E-Learning, computerbasiertes Lernen, Onlinelernen, multimediales Lernen etc.

Wenn Präsenzveranstaltungen mit einem E-Learning-Angebot verknüpft werden, spricht man von Blended Learning oder von Hybridem Lernen.

Mit dem Begriff des virtuellen Klassenzimmers wird eine digitale Lernform bezeichnet, die synchrones E-Learning in Echtzeit ermöglicht. Bei der Durchführung kann auditive, visuelle und textbasierte Kommunikation miteinander verknüpft werden. Je nach technischer Realisierung und Anwendung stehen verschiedene Lernwerkzeuge für eine synchrone Zusammenarbeit zur Verfügung, wie z. B. Präsentationsbereiche, Foren, Chaträume, Whiteboard und Bildschirmfreigabe. Virtuelle Klassen-zimmer sind oft Teil von Blended-Learning Konzepten, welche eine sinnvolle Verknüpfung von virtuellem Lernen und Präsenzveranstaltungen vorsehen.

Unter Diskriminierung versteht man die herabwürdigende, benachteiligende und verletzende Behandlung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Ethnie, Religion, körperlichen Merkmalen sowie Geschlecht und Sexualität. Des Weiteren kann zwischen Diskriminierung im Alltag und struktureller Diskriminierung unterschieden werden. Strukturelle Diskriminerung bezeichnet dabei die in Regeln, Normen, Gesetzen und Institutionen verankerte Ungleichbehandlung von Menschen. Diskriminierung kann sich sehr unterschiedlich äußern und lässt sich in der Regel nicht objektiv bestimmen. Im Kontext des Arbeitsmarktzugangs für Migrant_innen äußert sich (strukturelle und alltägliche) Diskriminierung oft dadurch, dass ihnen der Arbeitsmarktzugang mit dem Argument verwehrt wird, ihr "Deutsch sei zu schlecht", welches sich häufig als vorgeschobene Begründung für ausgrenzendes Handeln entpuppt.

Siehe auch:
Rassismus

Im linguistischen Kontext steht Diskurs als Obergriff für verschiedene Aspekte von Texten und für verschiedene Textsorten. Im philosophischen und soziologischen Kontext beschreiben Diskurse, wie sie etwa von Michel Foucault definiert werden, zirkulierende Wissensbestände und Wertesysteme, die im alltäglichen kommunikativen Handeln oft gar nicht problematisiert werden, sich gleichzeitig aber als Normierungen und hegemoniale Ordnungen abbilden können.

(Aus der angloamerikanischen Forschung übernommener Begriff) Sprachliche Ausdrücke, die zur Strukturierung von Texten und Gesprächen benutzt werden. Sie dienen beispielsweise der Kennzeichnung des Sprecher_innenwechsels, der Organisation von Texten oder der Vergewisserung gemeinsamen Wissens.

Praktische Fragen, die sich in Bezug auf die Vermittlung von Diskursmarkern stellen sind z.B.: Wie kann man ein Gespräch einleiten oder abschließen, wie das Thema wechseln? Wie kann man mit Modalpartikeln signalisieren, dass über etwas bereits gesprochen wurde (Sie hat doch gesagt, dass sie erst nächste Woche wiederkommt ?) Diskursmarker tauchen häufig in Form von Konjunktionen, Modalpartikeln und Links- und Rechtsverweisen zur Gesprächsstrukturierung auf.

Diskursphasen bezeichnen inhaltliche Einheiten in der Kommunikation bzw. im Text: Begrüßung, Gesprächseröffnung, Gesprächsabschluss bzw. Benennen, Beschreiben oder Problemdarstellung.

Im Zusammenhang mit der Szenarientechnik (im DaZ-Unterricht) sind Diskursphasen insofern von Bedeutung, als Gespräche und Texte in verschiedene Diskursphasen "aufgebrochen" werden müssen, um den Szenarienablauf für den Zweitsprachenunterricht erstellen und durchführen zu können.

Siehe auch:
Szenario

Der Begriff Diversity lässt sich mit Vielfalt übersetzen und geht in unterschiedlichen Kontexten mit verschiedenen Bedeutungen und Implikationen einher. Zentraler Bezugspunkt von Diversity-Management-Perspektiven sind oft Wirtschaftsunternehmen. Bei deren Managing Diversity Ansätzen steht der möglichst gewinnbringende Einsatz von „Humankapital“ im Mittelpunkt, d. h. dass die unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeiter_innen optimal genutzt werden sollen. Kritiker_innen eines solchermaßen ökonomisch und funktional ausgerichteten Diversity-Konzepts konstatieren, dass damit Macht- und Herrschaftsverhältnisse verschleiert und Differenzen festgeschrieben würden. Mit einem kritisch informierten Verständnis von Diversity Ansätzen müsste stattdessen zunächst die Herstellung und Relevantsetzung von Differenzen untersucht und Ungleichheitsverhältnisse hinterfragt werden, um dann vor diesem Hintergrund bspw. pädagogische Ansätze entwickeln zu können.

Diese können sich folglich nicht allein auf die Entwicklung methodischer und didaktischer Strategien beziehen, sondern müssen einen Bezug zur jeweiligen Organisation aufweisen (bzw. mit Organisationsentwicklung einhergehen) und auch politische und gesellschaftliche Verhältnisse berücksichtigen.

 

Der aus der Soziolinguistik stammende Begriff Domäne bezeichnet soziale Situationen, die durch spezifische Umgebungsfaktoren, Rollenbeziehungen zwischen den Interaktionsteilnehmenden und bestimmte Themen gekennzeichnet sind. So sind etwa Schule, Familie und Arbeitsplatz verschiedene Domänen, die die Wahl der angemessenen sprachlichen Mittel beeinflussen und bestimmen.