In der Grammatik unterscheidet man zwischen „erheblichen“ Fehlern (solchen, die das Verständnis beeinträchtigen) und „unerheblichen“ (solchen, die das nicht tun). Zu den erheblichen Fehlern zählen z.B. Fehler im Satzbau.
„Das Kind der große Mann schlägt.“ Hier ist nicht leicht ersichtlich, wer etwas macht. „Unerhebliche“ Fehler wie falsche Artikel oder ein Akzent beeinträchtigen das Verständnis in aller Regel nicht „Die Geld liegt auf das Tisch.“ Hier ist die Sachlage klar. (La Mura Flores, Scherer-Papp: 18)
In der mündlichen Kommunikation braucht man in den meisten Fällen keine vollständigen und korrekten Sätze, um sich zu verstehen. Konzentrieren Sie sich bei kollegialen Gesprächen am besten auf die Inhalte und unterbrechen Sie den Redefluss nicht. Nur wenn eine Person der anderen nicht folgen kann, fragt sie am besten gleich nach.
Bei Erwachsenen wird die Sprachleistung in einer Fremdsprache besonders von emotionalen Faktoren beeinflusst. Achten Sie daher darauf, Stressfaktoren bei Gesprächen wie voreilig Sätze für die*den anderen zu beenden oder Ungeduld und Unverständnis zu signalisieren zu vermeiden.
Wenn ein*e neue Mitarbeiter*in darum bittet korrigiert zu werden, empfiehlt es sich eine Form zu finden, die Gespräche nicht unterbricht, sondern zu vereinbarten Zeitpunkten sprachliche Aspekte thematisiert.
Beispielsweise könnte ein Kollege mit dem neuen Mitarbeiter auf dessen Wunsch hin verabreden, vormittags auf die Verwendung der Artikel der/die/das zu achten, sich notieren, was ihm auffällt und vor der Mittagspause ein Feedback dazu geben.
Auf die Frage „Habe ich das richtig gesagt?“ gibt‘s natürlich sofort Rückmeldung!
Beim Schriftverkehr, Dokumentationen, Rechnungen und allem, wo formale Korrektheit wichtig ist, kann man im Team vereinbaren, wer die neue Kolleg*in dabei unterstützt.