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Mentees und Sprachmentor*innen finden zusammen

Wenn Sie als Sprachmentor*in und Mentee beginnen, planen Sie am Anfang Zeit für das gegenseitige Kennenlernen ein:
Sprechen Sie im Tandem z.B. über Ihre Biografien, über persönliche und berufliche Erwartungen und Wünsche.
Wenn Sie sich beide die Zusammenarbeit vorstellen können, dann

  • vereinbaren Sie die Ziele, die im Mentoring erreicht werden sollen,
  • einigen Sie sich auf ein für beide passende Arbeitsweise: Turnus und Ort der Treffen, Dauer insgesamt,
  • sprechen Sie ab, wie Sie sich kontaktieren, Termine ändern können usw.
  • vereinbaren Sie Vertraulichkeit: Grundsätzlich sprechen Sie nicht über die Inhalte des Mentorings. Welche Ausnahmen kann es geben? Was dürfen Kolleg*innen oder andere aber wissen?
  • verständigen Sie sich über Feedback.

Haltung, Rollen und Aufgaben als Mentee und Sprachmentor*in

Im Mentoring-Prozess bringen beide Personen ihre persönliche Sichtweise auf die Arbeitswelt und das Unternehmen, auf Migration und das eigene Selbstverständnis mit. Jeder Mensch hat ein Bild von der Welt, das er sich selbst geschaffen hat.

Machen Sie sich als Mentee und als Mentor*in bewusst, dass es verschiedene Sichtweisen gibt. Das schafft die notwendige Offenheit für Lern- und Begleitungsprozesse.

Mentees übernehmen die Verantwortung für das Lernen

Das Mentoringkonzept geht davon aus, dass Sie als Mentee in der Lage sind,

- sich selber Ziele zu setzen,
- zu lernen, das heißt Ihr Verhalten, Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter zu entwickeln und
- Ihre Lernwege und Lösungen (überwiegend) selber zu finden.

Suchen Sie im Tandem Wege, wie Sie als Mentee Ihre Lernziele möglichst selbstständig erreichen. Jede*r bringt Wissen und Erfahrungen mit, das sie*er einbringen kann. Mentor*innen können unterschiedliche Wege vorschlagen. Als Mentee wählen Sie aus, was für Sie passt und gestalten aktiv Ihre Lernwege.

Mentor*innen begleiten und beraten

Unterstützen Sie als Mentor*in die Mentees dabei sich klar zu werden, was sie lernen wollen, was sie dafür brauchen und wie sie ihr neu erworbenes Wissen festhalten.

Achten Sie als Mentor*in darauf, Mentees nicht mit Informationen zu „überschütten“. Ermutigen Sie lieber die*den Mentee, Fragen zu stellen und beantworten Sie diese. Frage Sie nach, ob Ihr Mentee die Informationen bekommt, die sie*er braucht.

Interesse, Neugier und Lust am Lernen mitbringen

Nehmen Sie beidseitig Anregungen auf. Probieren Sie Neues aus.
Wenn es zeitweise für weiteres Deutschlernen bzw. für die Begleitung keine Kapazitäten gibt, wegen Arbeitsbelastung oder aus persönlichen Gründen, vereinbaren Sie eine Pause und wann Sie das Mentoring fortsetzen. 

Kommunikation auf Aufgenhöhe

Auch wenn die Mentees in Bezug auf Deutsch am Arbeitsplatz in der Rolle der Lernenden sind: Kommunizieren Sie auf  Augenhöhe. Erkennen Sie gegenseitig die Anstrengungen und Leistungen der*des anderen an. Akzeptieren Sie, wenn Ihr*e Tandempartner*in über ein Thema nicht sprechen möchte oder einen Vorschlag ablehnt.

Grenzen erkennen

Für Sie als Mentee und als Mentor*in ist es wichtig, dass Sie für sich klären, was Sie leisten können und was nicht. Dies sollten Sie im Tandem besprechen.
Braucht die*der Mentee mehr Unterstützung, raten wir zu einem Gespräch mit der Führungskraft. Dort kann man besprechen, welche Möglichkeiten es gibt.

Sprachmentor*innen und Mentees als Botschafter*innen

Aus der Arbeit im Tandem können Sie Impulse zurück in den Betrieb geben: Wo kann man ggf. sprachliche Hürden abbauen, welche organisatorischen Veränderungen könnten Kommunikation erleichtern? Die Erkenntisse der Tandems werden auch für andere im Unternehmen nützlich sein.