Sprachbedarfsermittlung im Kontext von „Grundbildung am Arbeitsplatz“

Die IQ-Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hat im Rahmen des Hamburger Verbunds „Grund: Bildung – Offensive zur Implementierung und Verstetigung arbeitsplatznaher Grundbildung in Hamburger Unternehmen“ (BMBF-Förderschwerpunkt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“) die Aufgabe übernommen, Sprachbedarfsermittlungen in beteiligten Betrieben durchzuführen. Es werden Interviews mit  Mitarbeiter_innen, Vorarbeiter_innen und Personalverantwortlichen geführt und die Arbeitsplätze besichtigt.

In den für das Projekt ausgewählten Branchen Reinigung, Garten- und Landschaftsbau, Gastronomie und im gewerblichen Service am Flughafen arbeiten sehr viele Migrant_innen. Daher wird Deutsch als Zweitsprache beim Weiterbildungsangebot eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Auf der Grundlage der Bedarfsermittlungen entwickeln die Lehrkräfte Curricula für die betriebliche Grundbildungsangebote. Die Herausforderung ist, Grundbildungs- und fachliche Inhalte miteinander zu verknüpfen und die unterschiedlichen Sprachstände der Teilnehmenden zu berücksichtigen. Dafür werden authentische Materialien aus den jeweiligen Firmen verwendet und didaktisiert. Der Unterricht wird von jeweils zwei Lehrkräften gehalten. Das Arbeiten an Lernstationen soll Binnendifferenzierung ermöglichen.

In einem GaLa-Betrieb hat der erste achtwöchige Kurs im September und Oktober stattgefunden. Die zehn Teilnehmer bekamen die Kurszeit von je zwei Lerneinheiten pro Woche als Arbeitszeit gutgeschrieben. Vor allem Kommunikationssituationen während des Arbeitsalltags wurden bearbeitet. Weitere Betriebskurse im Garten- und Landschaftsbau und in der Reinigung werden Anfang 2014 starten.

Rita Leinecke