Integration to go: Empowerment durch digitale Tools

Im Juni 2019 fand in Ottawa die International Metropolis Conference statt. Die kanadische Hauptstadt konnte mehr als 1.000 Delegierte aus vielen unterschiedlichen Ländern zum Thema „the promise of migration“ willkommen heißen und hielt neben spannenden Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops abwechslungsreiche Einblicke in die kanadische Gastfreundschaft bereit. Die IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hat den Workshop Integration to go - the use of digital technology in the integration process moderiert und im deutsch-kanadischen Tandem durchgeführt. Anhand von vier Projekten wurde das Spektrum an Möglichkeiten beim Einsatz digitaler Tools entlang des Integrationsprozesses in Kanada und Deutschland aufgezeigt:


Louisa Tayler von refugee613 hat betreute Informationsgruppen auf Facebook und WhatsApp unter dem Titel  "Digital Messaging for Settlement and Integration" vorgestellt.


Stephan Schiele von Tür an Tür, Augsburg, präsentierte mit der Orientierungs-App Integreat einen Alltagsguide für Neuzugewanderte.


Karin Ransberger (IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch) hat anhand der szenarienbasierten Sprachlernapp Ein Tag Deutsch - in der Pflege das Erlernen von Berufssprache thematisiert.


Gabe Vazquez von World Education Services ist zuletzt noch auf digital badges - verifizierte digitale Bildungsnachweise für Migrantinnen und Migranten – eingegangen.


Im Workshop hat sich gezeigt, wie digitale Tools von der ersten Kontaktaufnahme und Orientierung bis hin zum Sprachtraining und als Bildungsnachweis Migrantinnen und Migranten im Integrationsprozess begleiten und unterstützen können. Als besonders vorteilhaft wurde empfunden, dass Nutzerinnen und Nutzer des digitalen Formats in ihrer Autonomie gestärkt werden. Und nicht zuletzt wegen der Flexibilität, die die digitale Dimension bietet, kam man im Workshop überein, dass weiterhin digitale Angebote für die Zielgruppe entwickelt werden sollten.


Ein interdisziplinärer Austausch mit (inter-)nationalen Projektpartnerinnen- und partnern schafft die Voraussetzung dafür, dass an Expertisen und gewonnenen Erkenntnissen angeknüpft werden kann und dass Bildungsangebote in einem größeren Zusammenhang gesehen werden. So kann fokussiert und ohne Doppelungen ein breit gefächertes Unterstützungsangebot für die Zielgruppe entwickelt werden.

Karin Ransberger